Mittwoch, 15. Juli 2020

Der Irre vom Bosporus führt die Türkei ins Abseits. Hagia Sophia-Beschluss bringt das Fass zum Überlaufen!



Kirchen im Nahen Osten klagen an -Hagia Sophia-Beschluss ist ein harter Schlag. Die Reaktionen auf die Entscheidung der türkischen Regierung, den monumentalen Komplex der Hagia Sophia in Istanbul in eine Moschee umzuwandeln, gehen weltweit weiter. Der Weltkirchenrat ist „traurig und bestürzt“ über den türkischen Beschluss. Auch der Rat der Kirchen im Nahen Osten (MECC) ist bestürzt. - Der Rat der Kirchen im Nahen Osten (MECC), der Mitglied des ÖRK ist, spricht von „einem Angriff auf die Freiheit und das religiöse Zusammenleben“. Über ihren Generalsekretär, den Libanesen Souraya Bechealany, fordert sie daher die UNO und die Arabische Liga auf, formell gegen die Entscheidung Berufung einzulegen und - so heißt es - auch die „historische Symbolik, die durch die Kirche der Hagia Sophia repräsentiert wird“, zu bewahren. Laut MECC sei der „gefährlichste“ Aspekt der Entscheidung, dass sie zu einem Zeitpunkt gekommen sei, in dem Christen und Muslime den Weg des Dialogs eingeschlagen hätten. Höhepunkt dieses Bemühens um ein friedliches Zusammenleben und gegen jeden Extremismus sei das historische Abu-Dhabi-Dokument über die menschliche Geschwisterlichkeit gewesen. Papst Franziskus und der Großimam von Al Azhar, Ahmed Al-Tayeb, hatten es am 4. Februar 2019 unterzeichnet.
Papst: Ich denke an die Hagia Sofia und es schmerzt mich sehr
Ähnliche Reaktionen
Nach den eindringlichen Worten der Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios, und Moskau, Kyrill,  zu denen sich am Sonntag auch die Stimme von Papst Franziskus im Angelus gesellte, brachte auch der Generalsekretär ad interim des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Ioan Sauca, im Namen aller 350 Mitgliedskirchen „Trauer und Bestürzung“ über die Initiative zum Ausdruck.
„Mit der Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee hat man ein positives Zeichen für die Offenheit der Türkei in ein Zeichen der Ausgrenzung und Spaltung verwandelt“, sagte Sauca. Nach Ansicht des ÖRK werde die Rückbesinnung auf diesen „symbolischen Ort“ „unweigerlich Unsicherheit, Misstrauen und Verdächtigungen hervorrufen“ und alle Bemühungen vereiteln, die auch von den christlichen Kirchen unternommen werden, um den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen zu fördern. Der Weltkirchenrat befürchtet auch, dass dadurch die Ambitionen anderer Gruppen anderswo gefördert werden, „den bestehenden Status quo umzukehren und eine erneute Spaltung zwischen den Religionsgemeinschaften zu fördern“.
Ökumenische Weltkirchenrat in Genf (ÖRK) äußerte die Sorge, dass die Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee Bemühungen zum interreligiösen Dialog untergraben könne.  Mit dem Entscheid habe der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan das „positive Zeichen der Offenheit der Türkei umgekehrt und es in ein Zeichen der Ausgrenzung und Spaltung verwandelt“, heisst es in einem am vergangenen Samstag in Genf veröffentlichten Brief von ÖRK-Interims-Generalsekretär Ioan Sauca an Erdogan. Bedauern äußerte auch der Vizepräsident der Europäischen Kommission und EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Er erinnerte die Türkei daran, dass sie sich als „Gründungsmitglied der Allianz der Zivilisationen" zur „Förderung des interreligiösen und interkulturellen Dialogs und zur Pflege von Toleranz und Koexistenz“ verpflichtet habe. Griechenlands Präsidentin Katerina Sakellaropoulou sprach von einem „zutiefst provokanten Akt gegen die internationale Gemeinschaft". Die Entscheidung beleidige auf „brutale Weise das historische Gedächtnis, untergräbt den Wert der Toleranz und vergiftet die Beziehungen der Türkei zur gesamten zivilisierten Welt", schrieb sie auf Twitter.
Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian kritisierte die Entscheidung, die einen der symbolischsten Akte der modernen und säkularen Türkei in Frage stelle. „Die Hagia Sophia muss weiterhin die Pluralität und Vielfalt des religiösen Erbes, des Dialogs und der Toleranz repräsentieren", forderte Drian. Der russisch-orthodoxe Außenamtschef Hilarion bezeichnete den Schritt als einen „Schlag für die Weltorthodoxie, denn für alle orthodoxen Christen auf der ganzen Welt ist die Hagia Sophia so ein Symbol wie der Petersdom in Rom für Katholiken".
mehr Info unter https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2020-07/weltweit-reaktionen-zu-umwandlung-der-hagia-sophia-in-moschee.html
(vatican news – mg)

Montag, 13. Juli 2020

Neue Bibel-Übersetzung für „Erstbegegnung“ - BasisBibel gedruckt als auch digital.


Mit der BasisBibel neue Zugänge eröffnen - Rat der EKD empfiehlt neue Bibel-Übersetzung für „Erstbegegnung“. Am 21. Januar 2021 erscheint die BasisBibel als vollständige Ausgabe mit Altem und Neuem Testament. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat die neue Bibelübersetzung nun für die kirchliche Arbeit empfohlen. In dem Beschluss heißt es, die neue Übersetzung sei in Ergänzung zur Lutherbibel vor allem für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie für die „Erstbegegnung mit der Bibel“ geeignet. „Wir wollen in unseren Kirchen eine verständliche Sprache sprechen. Das gilt bei aller nötigen Fremdheit auch für die Texte der Bibel“, so Annette Kurschus, stellvertretende Ratsvorsitzende der EKD und Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen. „Die BasisBibel leistet einen entscheidenden Beitrag, um Menschen neugierig zu machen auf das Buch der Bücher.“
Vielen sei die Bibel in der Übersetzung Martin Luthers lieb und vertraut. Insbesondere jungen Menschen fehle dazu jedoch häufig ein Zugang. „Die BasisBibel liest sich leichter, ohne dabei an sprachlicher Aussagekraft zu verlieren. Das macht ihren Reiz für die junge Generation aus“, so Kurschus, die auch Vorsitzende des Aufsichtsrats der Deutschen Bibelgesellschaft ist. Wörtlich heißt es im Beschluss des Rats der EKD: „Die Lutherbibel 2017 ist die vom Rat der EKD für den kirchlichen Gebrauch empfohlene Übersetzung. In Ergänzung dazu empfiehlt der Rat der EKD die BasisBibel als gut lesbare Bibelübersetzung insbesondere zur Erstbegegnung mit der Bibel und für die Arbeit mit Kindern, Konfirmanden und Jugendlichen.“

„Kurze Sätze, eine klare Sprache und Erklärungen zentraler Begriffe am Rand sind die Markenzeichen der BasisBibel“, sagt der Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft, Christoph Rösel. Als neue Form der kommunikativen Bibelübersetzung sei sie zugleich den Prinzipien des Bibelübersetzers Martin Luther verbunden: urtextnah und prägnant in der Sprache. Unterstützt haben das Übersetzungsprojekt die EKD, Landeskirchen, Gemeinden, Bibelgesellschaften, Verbände, Werke und Einzelpersonen.

Die BasisBibel erscheint am 21. Januar 2021, sowohl gedruckt als auch digital. Sie ist die erste deutsche Bibelübersetzung, die das durch Computer und Internet veränderte Medienverhalten berücksichtigt. Sie orientiert sich nah am griechischen und hebräischen Urtext, und die Sätze umfassen in der Regel nicht mehr als 16 Wörter. Die BasisBibel zeichnet sich außerdem durch ihre innovative Gestaltung aus. Das mit der Agentur „gobasil“ (Hamburg/Hannover) entwickelte Buchdesign wurde mehrfach prämiert.

Das Neue Testament der BasisBibel ist seit 2010 im Handel. Seit 2012 liegen auch die Psalmen in der neuen Übersetzung vor. Die BasisBibel mit dem Neuen Testament und den Psalmen gibt es bisher als gedrucktes Buch, in der Reihe „bibeldigital“, als Hörbuch sowie kostenlos im Internet und als App für Smartphones und Tablets.
Mehr Informationen
www.die-bibel.de

Deutsche Bibelgesellschaft
Balinger Straße 31 A
70567 Stuttgart


Pressestelle der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
Herrenhäuser Str. 12
30419 Hannover


13. Juli 2020

Donnerstag, 9. Juli 2020

Neues EU-Mandat für internationale Religionsfreiheit


Erleichterung über neues EU-Mandat für internationale Religionsfreiheit - Dass die EU nun doch das Amt des Beauftragten für internationale Religionsfreiheit beibehält, ist ein Erfolg auch der parlamentarischen Arbeit in EU-Mitgliedsländern wie Österreich und Deutschland. Das sagt die österreichische Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler (ÖVP) im Gespräch mit uns.
„Es ist für mich eine große Freude, dass die europäische Kommission gesagt hat, wir brauchen dieses Amt“, so Kugler. „Es ist auch ein Zeichen, dass es wichtig ist, einen starken öffentlichen Dialog zu führen.“ Das Parlament in Wien hatte am Mittwochabend einstimmig einen Antrag von Grünen und Konservativen, darunter Kugler, angenommen, der die österreichische Regierung dazu auffordert, in Brüssel für die Fortführung des Amtes des Religionsbeauftragten zu wirken. Zwar war der Antrag da bereits von der Realität überholt: Am Mittwoch hatte die EU-Kommission nach deutlicher Kritik aus Mitgliedsländern und Religionsgemeinschaften bekannt gegeben, sie werde das Amt fortführen.

Doch zeige der Vorgang, dass „der Parlamentarismus lebt“, so Kugler. „Auch das Einbringen eines Antrags durch Regierungsfraktionen heißt ja, dass er auf dem Weg ist und kommt.“ Nach Einschätzung der Parlamentarierin hat dies die Entscheidung der EU-Kommission wesentlich beeinflusst. Auch die EU-Bischofskommission Comece reagierte erleichtert auf die Entscheidung der EU-Kommission, das Amt des Beauftragten für Religionsfreiheit außerhalb Europas beizubehalten. Das Mandat des bisherigen Amtsinhabers, Jan Figel, begann 2016 und lief im vergangenen Herbst aus.
 „Es gibt für alle möglichen großen Fragen der Europäischen Union Arbeitsgruppen und Sonderbeauftrage, es ist auch wichtig, dass es für dieses Menschenrecht einen Sonderbeauftragten gibt“

„Religionsfreiheit ist ein ganz großes Anliegen, ein grundlegendes Menschenrecht, von dem sich andere Menschenrecht ableiten“, argumentierte Kugler. Die vorliegenden Zahlen zeigten, „wie viele Menschen unterdrückt sind in der Frage ihres Glaubens, aber auch, dass dies Zahl im Steigen begriffen ist.“

EU als Wertegemeinschaft
Die EU verstehe sich als Wertegemeinschaft und habe an sich selbst den Anspruch, diese Werte mit einer Stimme in Drittländern zu vertreten, betonte die Abgeordnete. Das sei auch im Vertrag zur Europäischen Union in Artikel 3 geregelt. „Und da ist die Religionsfreiheit etwa sehr Grundlegendes. Es gibt für alle möglichen großen Fragen der Europäischen Union Arbeitsgruppen und Sonderbeauftrage, es ist auch wichtig, dass es für dieses Menschenrecht einen Sonderbeauftragten gibt.“

Kugler warb dafür, den bisherigen Amtsinhaber Jan Figel wieder in das Amt einzusetzen. Sie habe in ihrer politischen Tätigkeit immer wieder mit dem Slowaken „zusammengearbeitet und gesehen, wie viel es bringt, dass jemand im Namen der EU auch einmal wohin fährt und fragt, wie geht es euch, wie kann man euch helfen, auf politischer Ebene eintritt für Religionsfreiheit. Jan Figel hat das hervorragend gemacht. Ich hoffe, dass er jetzt, wo das Amt verlängert wurde, weitermachen darf.“

In jedem Fall sollte diese Arbeit zugunsten von Religionsfreiheit von Seiten der Europäischen Union „genauso engagiert fortgeführt werden, wie Figel es bisher gemacht" habe, so Kugler.

(vatican news – gs)
09.07.2020

Großes Interesse an KonApp Update für die Konfirmanden-Arbeit.


Neues Material und zusätzliches Schulungsangebot online - Seit Beginn der CoronaKrise haben sich die Downloadzahlen der KonApp, der App für die Konfirmanden-Arbeit,mehr als verdoppelt. Mit einem nächsten Update für neue Funktionen, mit zusätzlichen Inhalten und einem digitalen Schulungsangebot für Leitende in der KonfiArbeit setzt die Deutsche Bibelgesellschaft das erfolgreiche Projekt fort.Über 22000 Konfirmandinnen und Konfirmanden haben die KonApp mittlerweile auf ihr Smartphone heruntergeladen. Mehr als 2000 Gemeinden haben sich auf dem Portal www.konapp.de für die Nutzung registriert. Damit haben sich seit Mitte März dieses Jahres die Registrierungen und Downloads mehr als verdoppelt.„Wir freuen uns, dass wir als Deutsche Bibelgesellschaft ein Angebot haben, das Menschen in dieser herausfordernden Situation weiterhilft“, sagt Generalsekretär Dr. Christoph Rösel.
„Die große Nachfrage auch anderer Digitalangebote wie unserer Online-Bibeln und der kostenfreien DieBibel.de App zeigt: Hiersind wir auf dem richtigen Weg.“Der Hauptgrund für den deutlichen Anstieg seien vor allem die Kontaktbeschränkungen und die damit notwendige Verlagerung der KonfiArbeit in digitale Formate, meint Markus Hartmann, Leiter für digitale Medien bei der Deutschen Bibelgesellschaft. „Mit ihren Kommunikationsmöglichkeiten für Gruppen auf der einen und dem Bibelund Materialangebot auf der anderen Seite, bietet die KonApp alles, was es für die digitale KonfiArbeit braucht.“ Ein weiterer Grund seien neue Konfi-Jahrgänge, die nach Pfingsten starteten und nun auch die App nutzten. „Das zeigt uns: Für viele Pfarrerinnen und Pfarrer ist die KonApp zum festen Bestandteil der KonfiArbeit geworden.“Ein neues Update sorgt darüber hinaus für eine Erweiterung des Funktionsumfangs.
So zeigt die KonApp nun auch über eine Push-Benachrichtigung an, wenn eine neue Nachricht im Gruppenfeed eingegangen ist. Außerdem können Termine inder KonfiGruppe mit einer Erinnerungsfunktion versehenund innerhalb des Gruppen-Feeds Beiträge über einem externen Link geteilt werden.Neben thematischen Einheiten sind auch erste Videos zu Konfi-Themen wie Taufe, Gebet und den Zehn Geboten verfügbar,die in der Arbeit mit der KonApp eingesetzt und geteilt werden können.Weitere Inhalte sind geplant.Zu finden sind die Videos unter: https://www.konapp.de/service/einheiten/erklaervideos.html Für alle Leitendenin der KonfiArbeit, bietet die Deutsche Bibelgesellschaft außerdem Online Schulungsangebote zur Arbeit mit der KonApp: „Unser Online-Training‚KonApp Basic‘richtet sich an Einsteiger und vermittelt die grundlegenden Funktionen der App.Der Kurs‚KonApp Praxis‘stellt dagegen konkrete thematische Einheiten vor“, sagt Max Naujoks, Organisator des Online-Angebots.Er ist Projektreferent für die KonApp beider Deutschen Bibelgesellschaft und beauftragt durch die Evangelische Landeskirche in Württemberg.Die Teilnehmenden kommen aus ganz Deutschland.
„Die Nachfrage ist groß!
Seit Ende März haben über 1000 Interessiertean unserem OnlineTraining teilgenommen.Viele de rKurse sind mehrere Tage im Voraus ausgebucht.“Die nächsten Veranstaltungen sind für den 9., 16., und 23. Juli geplant. Informationen zur Anmeldung finden Sie unter: www.konapp.de
Die Initialförderung für die App erfolgte durch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). Entwickelt und finanziell unterstützt wird die KonApp durch die Deutsche Bibelgesellschaft. Gefördert wird sie von den evangelischen Landeskirchen, redaktionell beteiligt sind hier u. a. die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen PädagogischTheologischen Institute (ALPIKA). In den evangelischen Landeskirchen werden jährlich rund 175.000 Jugendliche konfirmiert. Interesse an der KonApp bekundet haben inzwischen auch freikirchliche Gemeinden sowie landeskirchliche Gemeinden aus Österreich und der Schweiz.



Über die Deutsche BibelgesellschaftDie Deutsche Bibelgesellschaft übersetzt die biblischen Schriften, entwickelt und verbreitet innovative Bibelausgaben und eröffnet für alle Menschen Zugänge zur Botschaft der Bibel. Sie ist eine eigenständige Stiftung. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt sie die Bibel nachder Übersetzung Martin Luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Neben Bibelausgaben finden sich im Programm weitere Bücher und Medien rund um das Thema Bibel.Mit den regionalen Bibelgesellschaften in Deutschland entwickelt sie kreative Bibelprojekte. Die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft unterstützt gemeinsam mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) weltweit die Übersetzung und Verbreitung der Bibel.Generalsekretär Dr. Christoph Rösel ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bibelgesellschaft. Vorsitzende der Vollversammlung und des Aufsichtsrates ist die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dr. h. c. Annette Kurschus.

Deutsche BibelgesellschaftBalinger Straße 31A

Pressestelle der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
Herrenhäuser Str. 12
30419 Hannover

09.07.2020

Montag, 6. Juli 2020

Gott gibt mehr als Erleichterung und Almosen


Dass Christus den Mühseligen und Beladenen „Erquickung“ bietet, ist nicht als psychologische Erleichterung oder großzügiges Almosen zu sehen. Vielmehr bestehe die Erquickung in der „Freude der Armen, evangelisiert zu werden und Baumeister der neuen Menschheit zu sein“. Daran hat Papst Franziskus an diesem Sonntag beim Angelusgebet erinnert. Das Evangelium von diesem Sonntag (Mt 11,25-30) handelt vom leichten Joch Jesu und von der Ruhe, die er gibt. Es ist „eine Botschaft für alle Menschen guten Willens, die Jesus auch heute noch an alle richtet”, sagte der Papst. Die Welt erhöhe diejenigen, „die sich zu Reichen und Mächtigen machen, ganz gleich mit welchen Mitteln, und manchmal die menschliche Person und ihre Würde mit Füßen treten. Wir sehen das alle Tage: die mit Füßen getretenen Armen. Und es ist eine Botschaft für die Kirche, die aufgerufen ist, Werke der Barmherzigkeit zu leben und die Armen zu evangelisieren, und mild und demütig zu sein. Das ist, wie Gott seine Kirche will, also uns alle.”
Jesus habe den Vater dafür gepriesen, dass er die Geheimnisse seines Reiches „vor den Weisen und Klugen" verborgen habe. In dieser Formulierung stecke „ein Hauch von Ironie, denn sie maßen sich an, weise und klug zu sein, und haben so oft ein verschlossenes Herz”, sagte Franziskus. Die echte Weisheit hingegen „kommt auch vom Herzen, sie liegt nicht nur darin, Ideen zu verstehen: die echte Weisheit geht auch in das Herz ein. Und wenn du auch viel weißt, aber ein verschlossenes Herz hast, dann bist du nicht weise."

Die Geheimnisse seines Vaters offenbarten sich Jesu Worte zufolge stattdessen den „Unmündigen", jenen also, „die sich vertrauensvoll seinem Wort des Heils öffnen, das Bedürfnis nach Ihm spüren und alles von Ihm erwarten.”

So wie der Vater eine Vorliebe für die „Unmündigen" und Kleinen habe, so wende sich auch Jesus denen zu, die „mühselig und beladen" sind.
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(vatican news)