Vizepräses: Unterschied in der Entlohnung muss deutlich
verkleinert werden
Christoph Pistorius bei der ersten Gender-Konferenz zu
Gast
Christoph Pistorius, Vizepräses der Evangelischen Kirche
im Rheinland, hat die Dienstgeberinnen und Dienstgeber von Kirche und Diakonie
aufgerufen, weiter über den Wert von Arbeit nachzudenken. „Der große
Unterschied, mit der die Arbeit einer Krankenpflegerin und die einer
Führungskraft ideell bewertet und finanziell entlohnt wird, muss deutlich
verkleinert werden“, sagte Pistorius heute bei der ersten Gender-Konferenz der
rheinischen Kirche in Bonn. „Die Gesellschaft legt ein Augenmerk darauf, wie
wir als Diakonie und Kirche das handhaben und welche Arbeit welche Bewertung
erfährt“, so der Vizepräses, der auch die Abteilung Personal im
Landeskirchenamt leitet.
Im Namen der Kirchenleitung dankte er allen, „die sich in
Kirchenkreisen, Gemeinden und Einrichtungen seit vielen Jahren für eine
Gleichstellung von Männern und Frauen einsetzen und engagieren“. Was in den
vergangenen 50 Jahren für die Gleichstellung von Frauen und Männern in der
Kirche erreicht wurde, sei auch im ökumenischen Vergleich profilbildend,
unterstrich Christoph Pistorius: „Wie viel inhaltlich ärmer und beschränkter
wäre unsere Theologie, die Verkündigung und Gemeindearbeit ohne die vielen
Theologinnen, die in unserer Kirche Dienst tun. Dies ist zurzeit etwa ein
Drittel. Ich bin als evangelischer Christ und als Vizepräses stolz darauf, was
hier bis hierhin erreicht wurde.“ Mit Superintendentin Marion Greve in Essen
sei Anfang des Monats die siebte Frau eingeführt worden, die die Leitung eines
der 38 Kirchenkreise in der Evangelischen Kirche im Rheinland übernommen hat.
„Hier haben wir noch deutlich Luft nach oben“, konstatierte der Vizepräses.
Die Landessynode habe in den vergangenen Jahren bei der
Wahl ihrer Leitungspersonen fast ausschließlich männlich gewählt. „Auch hier“,
so Pistorius, „haben wir im Sinne der Gleichstellung von Männern und Frauen
Entwicklungspotential“. Auf der anderen Seite zeige es aber auch ganz nüchtern,
dass das Thema der Gleichstellung nicht das alleinige und einzige Kriterium für
kirchenleitendes Handeln und synodale Entscheidungsfindung sei.
Die Gender-Konferenz dient dem Austausch und der
Vernetzung von Menschen aus den Kirchenkreisen sowie den Ämtern, Werken und
Einrichtungen. Auf ihr werden aktuelle gender- und gleichstellungspolitische
Themen beraten und Strategien für die Umsetzung von gender- und
gleichstellungspolitischen Zielen abgestimmt.
EVANGELISCHE KIRCHE IM RHEINLAND
PRESSEMITTEILUNG Nr. 81/2014
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