Nachrichten und Termine für Handwerker und Gewerbetreibende aus Medizin und Ernährung - News aus den evangelischen und katholischen Landeskirchen, aus dem Vatikan und Gemeinden und Klöstern.

Freitag, 5. September 2025

Papst: Frieden ist kein Slogan - „Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen, wir dürfen nicht resignieren!“




04/09/2025 - Vor Mitgliedern eines Friedensnetzwerkes hat Leo XIV. an diesem Freitag für eine authentische Kultur des Friedens geworben. „Frieden steht auf der Tagesordnung der internationalen Staats- und Regierungschefs, er ist Gegenstand globaler Diskussionen, aber leider wird er oft auf einen bloßen Slogan reduziert“, merkte er dabei an.


„Was wir brauchen, ist, den Frieden in unseren eigenen Herzen und in unseren Beziehungen zu pflegen, ihn in unserem täglichen Handeln aufblühen zu lassen, uns für Versöhnung in unseren Familien, unseren Gemeinschaften, unseren Schulen und Arbeitsplätzen, in der Kirche und unter den Kirchen einzusetzen“, schärfte der Papst bei der Audienz am Freitagmittag weiter ein.
Frieden leben und fördern

Er wandte sich auf Italienisch und Englisch an junge Friedensaktivisten verschiedener Herkunft, die sich im Mittelmeerraum im Rahmen des 2023 begründeten Jugend-Mittelmeer-Rates „Consiglio dei Giovani del Mediterraneo“ für Frieden und Geschwisterlichkeit einsetzen. Leo XIV. dankte den jungen Leuten für ihren vielfältigen Einsatz für Solidarität und Geschwisterlichkeit, der sich in lokalen Initiativen und in der Kooperation mit Kirche und Politik niederschlägt.

Der Jugendrat ist eine Frucht eines Bischofs-Mittelmeer-Treffens, das 2022 in Florenz stattfand. Inspirationsfigur für die Berufung des Mittelmeerraumes als Dialog- und Friedensort war der ehemalige katholische Bürgermeister von Florenz und italienische Friedenspolitiker Giorgio La Pira (1904-1977). Er habe Frieden im Mittelmeerraum als „Beginn und fast schon Grundlage für Frieden zwischen allen Nationen der Welt“ gesehen, erinnerte der Papst.
 
Hier zum Hören
Wider das Wettrüsten und die Logik der Unterdrückung



„Diese Vision hat auch heute noch ihre ganze Kraft und prophetische Bedeutung, in einer Zeit, die von Konflikten und Gewalt zerrissen ist, in der das Wettrüsten und die Logik der Unterdrückung die Oberhand über das Völkerrecht und das Gemeinwohl gewinnen“, betonte er. Und er ermutigte die jungen Leute, auf diesem Weg weiterzugehen und nicht zu resignieren.

„Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen, wir dürfen nicht resignieren! Und ihr jungen Menschen könnt mit euren Träumen und eurer Kreativität einen wesentlichen Beitrag leisten. Jetzt, und nicht morgen! Denn ihr seid die Gegenwart der Hoffnung!"
Mittelmeer als Zeichen der Hoffnung

Der „Consiglio dei Giovani del Mediterraneo“ wird von der Italienischen Bischofskonferenz gefördert. Wichtige Meilensteine bei der Stärkung des Mittelmeerraumes als Ort von Dialog, Solidarität und Frieden waren die beiden Mittelmeer-Konferenzen von Bari (2020) und Florenz (2022) mit Bischöfen aus der Region. Am Treffen in Bari nahm auch Papst Franziskus teil. Er hob die Aufgabe der Kirchen im Mittelmeerraum hervor, „zerbrochene Beziehungen wiederherzustellen“, Dialog zu führen, Trost zu spenden und eine Willkommenskultur für Flüchtlinge zu fördern.

„Für Gläubige besteht die Zukunft nicht aus Mauern und Stacheldraht, sondern aus gegenseitiger Akzeptanz.“

Leo XIV. rief in seiner Ansprache dazu auf, sich weiter dafür einzusetzen, den Mittelmeer-Raum als „Zeichen der Hoffnung“ und „Kreuzungspunkt der Geschwisterlichkeit“ zu etablieren – nicht als „Grab“, so der Papst wohl mit Verweis auf die zahlreichen Flüchtlinge, die beim Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, ums Leben kamen und kommen. „Für Gläubige besteht die Zukunft nicht aus Mauern und Stacheldraht, sondern aus gegenseitiger Akzeptanz“, formulierte er und warb für Willkommenskultur und Solidarität.

Absage an Instrumentalisierung von Religion

Der Mittelmeer-Raum sei Ursprungsort großer religiöser Traditionen, ergänzte er weiter. Diese gelte es als „lebendiges Ferment“, als „Quelle des Friedens, der Offenheit, Geschwisterlichkeit und Sorge um die Schöpfung“ weiter zu pflegen. Niemals dürfe Religion allerdings dazu genutzt werden, „um Gewalt und bewaffnete Konflikte zu rechtfertigen“, warnte Leo XIV..

„Wir müssen diese Formen der Blasphemie, die den heiligen Namen Gottes entehren, ablehnen, und zwar durch die Art und Weise, wie wir unser Leben führen. Wir sind aufgerufen, das Gebet und die Spiritualität zusammen mit dem Handeln als Quellen des Friedens und als Begegnungsorte zwischen Traditionen und Kulturen zu pflegen.“
Frieden keimen lassen statt Konflikte befeuern

Ein Friedensstifter zu sein sei „keine leichte Aufgabe“, gab der Papst zu bedenken. Dafür müsse man die „Komfortzone der Ablenkung und Gleichgültigkeit verlassen“. Auch gebe es Gruppen, die ein Interesse daran hätten, Konflikte weiter aufrechtzuhalten, fuhr er fort. Papst Leo ermutigte die jungen Friedensaktivisten dazu, sich trotz solcher Herausforderungen und Widerständen für Solidarität und Frieden einzusetzen:

„Der heilige Charles de Foucauld sagte, dass Gott auch Gegenwinde nutzt, um uns ans Ziel zu bringen“

„Habt keine Angst: Seid Keimzellen des Friedens dort, wo Hass und Groll wachsen; seid Weber der Einheit dort, wo Polarisierung und Feindseligkeit vorherrschen; seid die Stimme derer, die keine Stimme haben, um Gerechtigkeit und Würde zu fordern; seid Licht und Salz dort, wo die Flamme des Glaubens und die Lebensfreude erlöschen. Gebt nicht auf, wenn euch jemand nicht versteht. Der heilige Charles de Foucauld sagte, dass Gott auch Gegenwinde nutzt, um uns ans Ziel zu bringen.“

Anne Preckel - Vatikanstadt
(vatican news – pr)

„Wir unterstützen die Kommunen tatkräftig beim Ausbau der Kinderbetreuung in der Grundschule“



5. September 2025 - 89.720 Euro gehen an die Stadt Pfarrkirchen. - Der Ausbau der Kinderbetreuung für Schülerinnen und Schüler in der Grundschule in Bayern geht voran. Für Bayerns Familienministerin Ulrike Scharf steht fest: „Der Ausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ist die entscheidende familien-, sozial-, wirtschafts- und integrationspolitische Aufgabe. Familien sollen die Betreuung erhalten, die am besten zu ihrer Lebensrealität passt, um Familie, Beruf und Pflege zu vereinbaren. Es ist wichtig, dass durch den Neubau eines Kinderhorts an der Grundschule Pfarrkirchen zusätzliche, bestens ausgestattete Betreuungsplätze für Grundschulkinder entstehen. Der Freistaat unterstützt die Kommune dabei mit einer Förderung in Höhe von 89.720 Euro.“

Schon jetzt besucht mehr als die Hälfte der Grundschulkinder in Bayern ein Angebot am Nachmittag – einen Hort, die offene oder gebundene Ganztagsschule oder eine Mittagsbetreuung. Zum Schuljahr 2026/2027 tritt der Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung von Kindern im Grundschulalter schrittweise in Kraft. Ministerin Scharf betont: „Beim Ausbau der Kinderbetreuung auch im Grundschulalter lässt die Staatsregierung die Kommunen nicht allein. Wir unterstützen beim Ausbau der Plätze und der Ausstattung finanziell. Im Landesförderprogramm Ganztagsausbau stehen dafür 461 Millionen Euro bereit.“

Informationen zum Ganztagsausbau in Bayern gibt es unter ganztag.bayern.de.

Bayerisches Staatsministerium für
Familie, Arbeit und Soziales
Winzererstraße 9
80797 München