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Dienstag, 23. Dezember 2025

„In aller Friedlosigkeit der Welt den Frieden suchen und der Ohnmacht die Macht nehmen“

 




Weihnachtsbotschaft der EKD-Ratsvorsitzenden, Bischöfin Kirsten Fehrs


22. Dezember - Weihnachten ist für Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), eine große Friedensgeschichte. „Der Frieden kommt in Gestalt eines kleinen, schutzbedürftigen Kindes in unsere Welt - und eben nicht als Herrscher, Machthaber oder General“, so die Bischöfin. „Gott liebt die Welt und ihre Menschen so sehr, dass er in einem verwundbaren und verletzlichen Wesen mitten in unser Leben kommt. Geboren als kleines Kind, als kleiner Friedensbringer, damit die verwundete Welt in ihrer Traurigkeit und Kriegsnot bitte nicht allein bleibt - sondern Trost und Liebe die Menschen erreicht.“

Der Weg durch die Dunkelheiten der Welt bekäme durch die Weihnachtsgeschichte nicht nur buchstäblich Hand und Fuß, sondern auch eine Perspektive, ermutigt Bischöfin Fehrs: „Dennoch die Schönheit des Lebens feiern, dankbar, aufmerksam. Dennoch in aller Friedlosigkeit der Welt den Frieden suchen, gottestrotzig, hoffnungsstark.“ Dabei könnten wir inmitten all der Kleinigkeiten des Alltags friedenstüchtig werden, „indem wir freundlich miteinander umgehen, uns zuhören, gegenseitig unterstützen, zusammen etwas bewegen zum Wohle aller. In der Familie. In der Nachbarschaft. Am Arbeitsplatz.“ Weihnachten werde dort Wirklichkeit, wo „wir nicht nur uns selbst sehen, sondern auch unsere Mitmenschen und deren Sehnsucht nach Frieden.“

Im Wissen, dass an so vielen Orten der Welt Menschen unter der Abwesenheit von Frieden leiden, gesteht die Ratsvorsitzende ein: „Ehrlicherweise ist unser konkreter Einfluss auf die großen Konflikte und Kriege dieser Welt überschaubar, das Gefühl der Ohnmacht ist schwer zu ertragen.“ Um direkt den entscheidenden Gegenimpuls stark zu machen: „Inmitten von Terror, Angst und Bedrohung kommt aber nun Gottes Menschenliebe und Freundlichkeit zur Welt. Und der Ohnmacht wird die Macht genommen. Alle Logiken der Welt durchkreuzend. Das große, hoffnungstrotzige Dennoch gegen den Hass in der Welt. Auf dass wir den Frieden auf Erden nicht nur ersehnen, sondern fest an ihn glauben.“

Die Weihnachtsbotschaft von Bischöfin Kirsten Fehrs im Wortlaut:

Die Weihnachtsgeschichte ist und bleibt für mich eine Friedensgeschichte. Sie erzählt davon, dass der Frieden in Gestalt eines kleinen, schutzbedürftigen Kindes in unsere Welt kommt - und eben nicht als Herrscher, Machthaber oder General. Gott liebt die Welt und ihre Menschen so sehr, dass er in einem verwundbaren und verletzlichen Wesen mitten in unser Leben kommt. Geboren als kleines Kind, als kleiner Friedensbringer, damit die verwundete Welt in ihrer Traurigkeit und Kriegsnot bitte nicht allein bleibt - sondern Trost und Liebe die Menschen erreicht. So dass sie wieder Mut fassen. Froh werden. Und friedfertig. Ja, friedenstüchtig!

Nicht, dass damit die Welt auf einen Schlag eine andere wäre. Aber der Weg durch ihre Dunkelheiten bekommt Hand und Fuß – und eine Perspektive: Dennoch die Schönheit des Lebens feiern, dankbar, aufmerksam. Dennoch in aller Friedlosigkeit der Welt den Frieden suchen, gottestrotzig, hoffnungsstark. Jeder, wie er kann, jede, soweit es ihr möglich ist. Dennoch Weihnachtsfreude zulassen. Diese Freude ist nämlich nicht nur etwas wunderbar Leichtes. Sie trägt auch einen Widerstand in sich, sich von den vielen Schrecknissen der Welt nicht unterkriegen zu lassen.

Für uns Christinnen und Christen liegt in der Weihnachtsgeschichte der Auftrag, dem Frieden zu dienen. Mit aller Kraft, die wir haben. Und sie zeigt uns, dass Frieden im Kleinen beginnt. Inmitten all der Kleinigkeiten unseres Alltags können wir friedenstüchtig werden, indem wir freundlich miteinander umgehen, uns zuhören, gegenseitig unterstützen, zusammen etwas bewegen zum Wohle aller. In der Familie. In der Nachbarschaft. Am Arbeitsplatz. Weihnachten wird, wenn wir nicht nur uns selbst sehen, sondern auch unsere Mitmenschen und deren Sehnsucht nach Frieden.

Das ist die große Weihnachtshoffnung. Dass uns das kleine Kind in der Krippe die Augen öffnet für all das, was eben auch möglich ist in dieser Welt. Was menschenfreundlich ist und friedlich. Was das Herz erreicht und selig macht. Ehrlicherweise ist unser konkreter Einfluss auf die großen Konflikte und Kriege dieser Welt überschaubar, das Gefühl der Ohnmacht ist schwer zu ertragen. Inmitten von Terror, Angst und Bedrohung kommt aber nun Gottes Menschenliebe und Freundlichkeit zur Welt. Und der Ohnmacht wird die Macht genommen. Alle Logiken der Welt durchkreuzend. Das große, hoffnungstrotzige Dennoch gegen den Hass in der Welt. Auf dass wir den Frieden auf Erden nicht nur ersehnen, sondern fest an ihn glauben. So wie es uns verheißen wurde.

Mit ein wenig mehr Wir-Gefühl und dem Vertrauen auf Gottes Frieden kann es Weihnachten werden. Von Herzen wünsche ich Ihnen ein friedvolles, gesegnetes Weihnachtsfest!

Ihre Bischöfin Kirsten Fehrs

Gottesdienste der Bischöfin an Weihnachten
24.12.2025 // 23:00 Uhr
Christmette im Hamburger Michel
Ort: Hauptkirche St. Michaelis, Englische Planke 1, Hamburg
25.12.2025 // 10:00 Uhr
Festgottesdienst im Dom zu Lübeck
Ort: Dom, Mühlendamm 2-6, Lübeck







Herausgegeben von der Pressestelle der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

Herrenhäuser Str. 12
30419 Hannover

www.ekd.de









Weihnachtsbotschaft aus Betlehem



Es ist seine erste Weihnachtsbotschaft im Amt des Kustos des Heiligen Landes: Der Franziskaner Francesco Ielpo schickt Grüße aus Betlehem, dem Geburtsort Jesu Christi.


In seiner Botschaft, die im Internet veröffentlicht wurde, lädt der Italiener dazu ein, voller Hoffnung auf das Heilige Land zu blicken und um Frieden zu bitten. Ausgangspunkt für Francesco Ielpo sind die berühmten Worte aus dem Kindheitsevangelium bei Lukas: „(Maria) gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe“ (Lk 2,7).

„Jesus wird an einem zufälligen, einem einfachen und unangemessenen Ort geboren: Das frappierende Bild von Weihnachten ist das Kleinsein. Ein Stall wird zur Heimstatt des Unendlichen; die heiligste Liturgie wird auf Stroh gefeiert, während es nach dem Vieh riecht; eine Mutter streichelt, ein Kind weint. Jesus hat keine Angst davor, von neuem hinabzusteigen an den tiefsten Punkt unseres Menschseins, wo Gewalt, Sünde, Schmerz, Tränen und Mühen herrschen.“


Für Jesus zur Wiege werden

Der Kustos weiß, wovon er spricht: Die Lage im Heiligen Land ist trotz des wackeligen Friedens von Gaza düster wie schon lange nicht mehr. Ein Zusammenleben der verfeindeten Gruppen in Israel und Palästina scheint kaum noch vorstellbar, die Mühlsteine des Hasses mahlen unerbittlich.

„Ein weiteres Mal bittet Jesus uns darum, für ihn zur Wiege zu werden – so wie wir sind, mit dem Stroh unserer Unzulänglichkeiten. Er wird in die Krippe gelegt, um zu einem Lebensmittel der Hoffnung für alle Menschen zu werden. Mit dem Blick auf Ihn und in Seiner Nachfolge können wir wieder mit neuer Hoffnung aufbrechen. Im Stall der Menschheit sind wir nicht allein! Jesus wird für uns geboren!“

Der 55-jährige Francesco Ielpo ist seit Ende Juni 2025 Kustos des Heiligen Landes. Die Kustodie ist eine eigene Ordensprovinz der Franziskaner, die seit dem 13. Jahrhundert im Heiligen Land wirken; zu ihrem seelsorgerischen Bereich zählen außer Israel und Palästina auch der Libanon, Jordanien, Syrien sowie die Inseln Zypern und Rhodos.
Gemeinsame Weihnachtsbotschaft

Am Montag hatten die christlichen Konfessionen in Jerusalem eine gemeinsame Weihnachtsbotschaft veröffentlicht. Darin zeigen sie sich erfreut über die derzeitige Waffenruhe im Gaza-Krieg. Sie seien sich aber „voll und ganz bewusst, dass trotz der erklärten Einstellung der Feindseligkeiten weiterhin Hunderte Menschen getötet oder schwer verletzt werden".

„Viele weitere haben gewalttätige Übergriffe auf sich selbst, ihr Eigentum und ihre Freiheiten erlebt – nicht nur im Heiligen Land, sondern auch in den Nachbarländern", so die Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen in Jerusalem. Man wolle dem Beispiel Jesu folgen, der als Mensch zur Welt gekommen sei, „solidarisch mit allen, die leiden und niedergeschlagen sind".

Christen und Menschen guten Willens weltweit fordern die Kirchenführer auf, sich beharrlich für gerechten Frieden einzusetzen.


(vatican news/kna – sk/pr)


Live bei uns: Mit Papst Leo XIV. durch die Weihnachtszeit
Hier ein Überblick über unsere kommenden Live-Übertragungen mit deutschem Kommentar - laufend aktualisiert.




Unsere Übertragungen können Sie ca. 10 Minuten vor der angegebenen Zeit auf unserer Webseite, über unsere Social-Media-Kanäle wie Youtube und Facebook sowie unsere Partnersender verfolgen.




Montag, 22. Dezember, 10.00 Uhr
Weihnachtsempfang für die Römische Kurie aus der Benediktionsaula


Mittwoch, 24., Dezember, Heiligabend, 22.00 Uhr
Christmette mit Papst Leo XIV. aus dem Petersdom



Donnerstag, 25. Dezember, Weihnachten, 10.00 Uhr
Heilige Messe mit Papst Leo XIV. im Petersdom

12.00 Uhr: Mittelloggia des Petersdoms, Segen »Urbi et Orbi«



Freitag, 26. Dezember, Fest des hl. Stephanus, 12.00 Uhr
Angelusgebet mit Papst Leo XIV. vom Petersplatz


Mittwoch, 31. Dezember, Vorabend des Hochfestes der Gottesmutter Maria, 17.00 Uhr
Erste Vesper mit »Te Deum« zum Dank für das vergangene Jahr mit Papst Leo XIV. aus dem Petersdom



Donnerstag, 1. Januar 2026, Hochfest der Gottesmutter Maria und 59. Weltfriedenstag, 10 Uhr
Heilige Messe unter Vorsitz von Papst Leo XIV. aus dem Petersdom


Dienstag, 6. Januar 2026, Hochfest der Erscheinung des Herrn, 9.30 Uhr
Schließung der Heiligen Pforte am Petersdom und Heilige Messe, Ausklang des Heiligen Jahres


(vaticannews - skr)