24.07.2022 -
Statement der Präsidenten des Synodalen Weges, Dr. Irme Stetter-Karp,
Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), und
Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz,
zur Erklärung des Heiligen Stuhls am 21. Juli 2022 zum Synodalen Weg:
„Wir begrüßen, dass der Heilige Stuhl noch einmal hervorhebt, wozu wir
uns bereits vor dem Beginn des Synodalen Weges 2019 in der Satzung und
Geschäftsordnung verpflichtet haben: ‚Beschlüsse der Synodalversammlung
entfalten von sich aus keine Rechtswirkung. Die Vollmacht der
Bischofskonferenz und der einzelnen Diözesanbischöfe, im Rahmen ihrer
jeweiligen Zuständigkeit Rechtsnormen zu erlassen und ihr Lehramt
auszuüben, bleibt durch die Beschlüsse unberührt.‘ ‚Beschlüsse, deren
Themen einer gesamtkirchlichen Regelung vorbehalten sind, werden dem
Apostolischen Stuhl als Votum des Synodalen Weges übermittelt.‘ (Artikel
11 und 12) - Wir werden nicht müde zu betonen, dass die Kirche in
Deutschland keinen „deutschen Sonderweg“ gehen wird. Dennoch sehen wir
es als unsere Pflicht an, klar zu benennen, wo aus unserer Sicht
Änderungen notwendig sind. Dabei spüren wir bereits jetzt, dass die von
uns benannten Probleme und Fragen weltweit ähnlich sind.
Wir möchten ebenfalls in Erinnerung rufen, dass der Synodale Weg die Konsequenz aus der Studie ‚Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz‘ (MHG-Studie) ist und wir sind dankbar, dass die Bischöfe und das ZdK diesen Weg gemeinsam gehen und sich der Unterstützung und aktiven Mitarbeit des pilgernden Volkes Gottes gewiss sein dürfen.
2021 hat Papst Franziskus einen weltweiten synodalen Prozess eröffnet. Wir werden uns selbstverständlich wie geplant – und auch dazu ermutigt uns die heutige Erklärung – mit Erfahrungen und Ergebnissen des Synodalen Weges in den synodalen Prozess der Weltkirche einbringen. Wir haben stets betont, dass wir diesen durch unsere Arbeiten aktiv mitgestalten wollen. Denn wir sind überzeugt, dass dies zu einer ‚gegenseitigen Bereicherung‘ (Erklärung des Heiligen Stuhls) führt.
In der Geschäftsordnung und Satzung des Synodalen Weges formulieren wir die aus unserer Sicht notwendige und von uns gewollte Kommunikation mit dem Apostolischen Stuhl. Der Apostolische Nuntius in Deutschland ist zur dauerhaften beobachtenden Teilnahme am Synodalen Weg eingeladen. Wir bemühen uns seit Beginn des Synodalen Weges von Seiten des Präsidiums um direkte Wege der Kommunikation mit den römischen Stellen. Dies wäre unseres Erachtens der Ort für solche Klärungen. Leider ist das Synodalpräsidium bis heute nicht zu einem Gespräch eingeladen worden. Dass diese direkte Kommunikation bislang nicht stattfindet, bedauern wir irritiert. Synodale Kirche geht nach unserem Verständnis anders! Das gilt auch für die Art der heutigen Kommunikation, die bei uns Verwunderung auslöst. Es zeugt von keinem guten Stil der Kommunikation innerhalb der Kirche, wenn nicht namentlich gezeichnete Erklärungen veröffentlicht werden.
Die nächste Synodalversammlung wird der Ort sein, um das Anliegen des Heiligen Stuhls ebenso aufzugreifen wie zu diskutieren. Nochmals betonen wir als Präsidenten des Synodalen Weges, dass uns an einem baldigen Gespräch mit möglichst vielen Stellen innerhalb der römischen Kurie gelegen ist.“
Eine englische Übersetzung des Statements der Präsidenten des Synodalen Weges wird innerhalb der nächsten zwei Stunden unter dieser Pressemitteilung auf www.synodalerweg.de zur Verfügung gestellt.
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