31.
Oktober 2020 Reformationspredigt von Landesbischof Heinrich
Bedford-Strohm in der Stadtkirche Bad Windsheim. - Ausgerechnet von
einem kleinen, „nur unter dem Mikroskop sichtbaren“ Virus werde der
christliche Glaube am Reformationstag 2020 herausgefordert, so der
bayerische Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm
heute in seiner Reformationspredigt in Bad Windsheim. Ein Virus, „das
uns Angst macht, das uns brutal vor Augen stellt, wie wenig Kontrolle
wir über unser Leben haben, das uns mit unserer Endlichkeit
konfrontiert“ und eine „ganze Welt im Würgegriff“ halte, so der
Landesbischof.Der christliche Glaube gebe Kraft, die Herausforderung
durch die Pandemie zu bewältigen: Die Beziehung zu Gott und das
Vertrauen auf Christus helfe die „lähmende Angst“ zu überwinden. Denn
nichts könne uns trennen von der Liebe Gottes, „nicht das Virus, und
nicht einmal der Tod“.
Mikroskopisches Virus fordert Glauben heraus.
Die
Erfahrung, trotz eigener Fehler von Gott angenommen zu sein gebe Mut,
auch in schwierigen Dilemma-Situationen zu handeln, in der Pandemie,
„das relativ Beste“ zu tun, und aus Fehlern zu lernen. Schliesslich
ermögliche das Vertrauen auf Christus, selbst Liebe weiterzugeben.
„Lasst uns gerade jetzt, wo wir so sehr mit uns selbst beschäftigt sind,
auch an die anderen denken“ betonte der Landesbischof. „Nicht, weil wir
moralische Champions sein müssen, sondern weil wir die Liebe Gottes in
uns spüren und sie überfliesst zum Nächsten“. Religionsfreiheit weltweit
bedroht Bekennermut sei von Christen jedoch auch gefordert in Ländern
mit Einschränkungen der Religionsfreiheit. Das habe der zweite Bericht
der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religionsfreiheit vor
wenigen Tagen gezeigt. Insbesondere Christen würden weltweit darunter
leiden, hob der Landesbischof hervor.
Selbst in Ländern mit garantierter Religionsfreiheit versuchten terroristische Gewalttäter „Angst und Schrecken“ zu verbreiten bei Menschen einer bestimmten Religionsgemeinschaft, wie kürzlich in Nizza oder beim Anschlag auf die Synagoge am Yom-Kippur-Tag in Halle im vergangenen Jahr. „Alle, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden, verdienen unsere Unterstützung, egal welcher Religion sie angehören“, betonte Bedford-Strohm. Denn Christus zu bekennen bedeute im Umgang mit anderen Religionen, „Achtung und Respekt zu zeigen und Christus genau dadurch gross zu machen, dass wir in all unseren Dialogen seinen Geist der Liebe selbst ausstrahlen“, so dass die Religionen zu Kräften des Friedens in der Gesellschaft werden können und „der Intoleranz der Kampf angesagt wird“, so der Landesbischof.
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