Papstpredigt in der Hl. Messe am 28.9.2014
Das
Evangelium, das wir gehört haben, wollen wir heute als Frohe Botschaft
der Begegnung von Jung und Alt aufnehmen: einer Begegnung, die von
Freude, von Glaube und Hoffnung erfüllt ist.
Maria ist jung, sehr
jung. Elisabeth ist in vorgerücktem Alter, aber an ihr hat sich das
Erbarmen Gottes gezeigt. Seit sechs Monaten erwartet sie gemeinsam mit
ihrem Gatten Zacharias ein Kind.
Maria zeigt uns auch in diesem
Zusammenhang den Weg: Sie sucht die betagte Verwandte auf, sie will bei
ihr sein, sicher um ihr zu helfen, aber auch und vor allem, um von ihr,
der Älteren, eine Weisheit des Lebens zu lernen.
Die erste Lesung
lässt mit einer Vielfalt von Ausdrücken das vierte Gebot wiederhallen:
„Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land,
das der Herr, dein Gott, dir gibt“ (Ex 20,12). Ein Volk hat keine
Zukunft, wenn es diese Begegnung zwischen den Generationen nicht gibt,
wenn die Kinder nicht mit Dankbarkeit den Staffelstab des Lebens aus der
Hand ihrer Eltern ergreifen. Und in dieser Dankbarkeit für den, der dir
das Leben gegeben hat, ist auch die Dankbarkeit für den Vater, der im
Himmel ist.